Das Leben ist für mich ein „Spiel“, wo wir jederzeit eine unendliche Anzahl von Möglichkeiten haben. Wir wählen in der Regel diese, die wir kennen und geplant haben. Unsere Aufgabe sehe ich darin, den anderen Menschen zu helfen und möglichst für die Menschen da zu sein. Denn was ist schon eine „Karriere“ im Leben? Man opfert seine Zeit – das wertvollste, das ein Mensch in seinem Leben hat – um Ruhm und Macht zu erlangen. Um befehlen zu können, um etwas darstellen zu können. Um das schönste Büro, den schnellsten Schlitten, den teuersten Anzug, die meisten Partnerinnen zu haben. Und plötzlich bläst dir jemand das Licht aus – was bleibt davon? Herzlich wenig.
Die Werte, die man in seinem Leben hat, sollte man zwischendurch überprüfen – so wie man jedes Jahr zum Zahnarzt geht. Finden wir „Löcher“, so müssen wir diese füllen. Das tut weh, macht man es jedoch nicht, wird es später noch mehr weh tun. Oft ist es wie Karies – wenn man nichts tut, wird der Schaden immer grösser. Wir sollten unsere Werte überprüfen und uns sagen, wie viel Zeit wir für ein Ziel opfern wollen, und ob es überhaupt sinnvoll ist.
Mathias Biswangers „Über die Tretmühlen des Glücks“ finde ich grossartig, und es beschäftigt sich genau mit dieser Thematik.
Was ist nun die richtige „Taktik“ durchs Leben? Es gibt keine! Mal ist es „abwarten und Tee trinken“, mal „was Du heute kannst besorgen…“, mal „schmiede das Eisen, solange es heiss ist“, mal „Geduld bringt Rosen“. So viele Sprichworte – alle wahr. Und doch, keines hilft wirklich – alles ist wieder simplifiziert und suggeriert uns, dass es eine richtige Taktik durchs Leben gibt, wir diese einfach noch nicht gefunden haben.
Hier hilft nur fernöstliche Philosophie:
Es gibt Menschen, die suchen ihr ganzes Leben nach ihrem Glück – am Schluss sterben sie und merken, dass sie ihr ganzes Leben nur mit Suchen verbracht haben. Sie haben einfach vergessen zu Leben!
Das Glück kann man nicht finden – denn es schlummert in Dir!